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NSA beobachtet Milliarden Menschen beim Duschen und Baden

Washington (dpo) - Die NSA nutzt offenbar winzige Kameras und Mikrophone, die bei modernen Duschköpfen serienmäßig integriert sind, um das Körperpflegeverhalten von Milliarden Menschen auszuspionieren und auf verdächtige Aktivitäten hin zu analysieren. Dies geht aus heute veröffentlichten Dokumenten des Whistleblowers Edward Snowden über das sogenannte "Shower and Bathtub Surveillance Program" (SBSP) des US-Geheimdienstes hervor. Nicht wenige der beim Duschen Beobachteten zeigen Verständnis.

Den Unterlagen zufolge, die der amerikanischen Zeitung Washington Postillon vorliegen, dokumentiert die NSA nicht nur, wer wann wie oft und wo duscht oder badet, sondern zeichnet zugleich ein Video der gesamten Prozedur in HD-Qualität auf und speichert sie. Beim Baden abgesonderte Geräusche wie etwa zufriedene Grunzer oder unter der Dusche gesungene Lieder werden ebenfalls aufgenommen und anschließend ausgewertet.
Wer wie Holger F. nichts zu verbergen hat, kann entspannt weiterbaden
Während Datenschützer das Vorgehen der NSA als weitere eklatante Verletzung der Privatsphäre kritisieren, zeigt sich beispielsweise Holger F. (51) aus Krefeld wenig überrascht: "Angesichts der Tatsache, dass sich auch Terroristen hin und wieder waschen müssen, hätte es mich ehrlich gesagt gewundert, wenn derart wertvolle Daten ungenutzt blieben. Wer unter der Dusche nichts zu verbergen hat, den braucht die Beobachtung durch die NSA auch nicht zu stören. Sollte damit aber auch nur ein Terroranschlag verhindert werden, dann hat es sich schon gelohnt."
Die NSA selbst wollte die Duschkopfüberwachung von Milliarden von Menschen heute Morgen nicht direkt bestätigen, ein Sprecher erklärte allerdings: "Wir können garantieren, dass keine amerikanischen Staatsbürger von unserem angeblichen SBSP betroffen sind – es sei denn, solche Daten werden zufällig erhoben, weil sich beispielsweise ein US-Bürger eine Nasszelle mit einem Nicht-US-Bürger teilt. Rein hypothetisch natürlich."
Für alle, denen die eigene Privatsphäre wichtig ist und die dennoch nicht auf Körperhygiene verzichten wollen, bietet der Chaos Computer Club ab sofort Workshops an, bei denen man lernen kann, durch die richtige Einschäumstrategie verschlüsselt zu duschen oder zu baden.
ssi; Foto oben: © esp2k - Fotolia.com, Foto rechts: © redhorst - Fotolia.com
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