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"Homopropaganda": Russland verbietet Naturphänomen Regenbogen

Moskau (dpo) - Es war eigentlich nur eine Frage der Zeit: Ab erstem Januar nächsten Jahres werden Regenbögen jeglicher Art wohl auf dem gesamten Gebiet der russischen Föderation verboten sein. Russlands Präsident Wladimir Putin will schon in den kommenden Tagen einen entsprechenden Zusatz zum Gesetz gegen die Verbreitung und Darstellung von Symbolen, die eindeutig der homosexuellen Bewegung zuzuordnen sind, unterzeichnen. Menschenrechtsgruppen und Meteorologen sind gleichermaßen entsetzt.

Künftig ebenfalls verboten: Benzin-Regenbogen
Putin rechtfertigte heute den drastischen Schritt: "Jeder, der behauptet, Regenbögen seien etwas völlig Natürliches oder gar von Gott gewollt, der lügt. Sie sind nicht umsonst das Symbol der homosexuellen Bewegung und müssen daher mit allen Mitteln bekämpft werden, bevor unschuldige Kinder und Jugendliche von dieser Propaganda verführt werden."
Der Gesetzeszusatz wendet sich in erster Linie gegen jenes atmosphärisch-optische Phänomen, das sich bei entsprechenden Wetter- und Lichtverhältnissen am Himmel zeigt. Betroffen seien aber auch alle anderen Formen von Regenbögen, wie sie etwa in Benzinpfützen oder auf der spiegelnden Seite von CDs oder DVDs auftreten können.
Während der Verkauf optischer Datenspeicher ab 1. Januar generell untersagt sein wird, werden Tankstellenbesitzer angehalten, "jeden verschütteten Tropfen Benzin binnen 60 Sekunden zu entfernen".
So oder so ähnlich sollen Regenbögen verhindert werden
Zudem sollen künftig die besten Meteorologen des Landes Maßnahmen erforschen, mit denen bereits die Entstehung von Regenbögen verhindert werden kann. Angedacht sei beispielsweise die großflächige Versprühung eines Gasgemischs, das Wolken rechtzeitig abregnen lässt, bevor sie mit Sonnenschein zusammentreffen. Alternativ könnten landesweit Reflektoren installiert werden, die bei entsprechenden Wetterverhältnissen das Sonnenlicht so umleiten, dass für das menschliche Auge kein Regenbogen mehr zu erkennen ist.
Finanziert werden soll das Großprojekt "Regenbogen" durch entsprechende Kürzungen beim Bildungsetat. Die russische Regierung erhofft sich, dadurch zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: Wenn Kinder und Jugendliche gar nicht erst lernen, dass ein Regenbogen ein völlig harmloses und vor allem recht schön anzusehendes Naturschauspiel ist, werden sie auch nicht auf den Gedanken kommen, ihre eigene Regierung könnte sie eventuell auch in anderen Angelegenheiten hinters Licht führen.
jon, ssi; Idee: tag, jon; Foto oben: Eric Rolph, CC BY-SA 2.5; Erstveröffentlichung: 13.11.13
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