Rom (dpo) - Aus NSA-Präsentationen, die dem Postillon von Whistleblower Edward Snowden zugespielt wurden, geht hervor, dass der amerikanische Geheimdienst gemeinsam mit seinem britischen Pendant GCHQ von 2003 bis 2013 insgesamt 3,7 Milliarden Gebete abgegriffen hat. Offenbar nutzte die NSA dabei eine himmlische Schwachstelle, bei der Gebete kurze Zeit unverschlüsselt auf einem überkonfessionellen Front-End-Server (eine Art heilige Cloud) abgelegt werden, bevor sie verschlüsselt an Gott bzw. Allah weitergeleitet werden.
Experten vermuten, dass die NSA die dafür nötigen Zugangscodes bei der - ebenfalls jüngst bekannt gewordenen - Ausspähung des Vatikans erbeuten konnte. Die Überwachung der Gebete und Beichten von Millionen Gläubigen, die unter dem Projektnamen "Heavenly" lief, wurde erst im Juli dieses Jahres eingestellt, als klar wurde, dass die Praxis durch die Snowden-Papiere vermutlich an die Öffentlichkeit gelangen würde.
Die Geheimdienste sollen durch ihren Zugriff auf die Gebetscloud nicht nur Kenntnis über Verbindungsdaten erlangt haben, also wer wann wo und wie oft zu welchem Gott gebetet hat, sondern auch ganz konkret den Inhalt von Gebeten kopiert und auf den eigenen Servern gespeichert und ausgewertet haben.
NSA-Chef Keith Alexander bestreitet zwar, von dem Programm zu wissen, erklärte aber auch, dass allenfalls einige Tausend Gebete abgehört worden seien und sich darunter keine amerikanischer Gläubiger befunden hätten. Außerdem habe das Programm nur dazu gedient, die Gebete von fanatischen Fundamentalisten abzuhören.
Experten gehen aber davon aus, dass auch Informationen aus Gebeten und Beichten verschiedener Regierungschefs und Wirtschaftsbosse genutzt worden sein könnten, um den USA einen Wissensvorsprung zu verschaffen.
Katholische Würdenträger, die evangelische Bischofskonferenz sowie zahlreiche muslimische Geistliche in aller Welt reagierten mit scharfen Worten auf das mögliche Anzapfen der Gebete. Man habe davon nichts gewusst, habe aber bereits nach den ersten Snowden-Enthüllungen im Sommer damit begonnen auch internen Datenverkehr zwischen Klerus und Gott bzw. Allah zu verschlüsseln.
Innenminister Hans-Peter Friedrich hingegen forderte seine Landsleute auf, nur noch zu deutschen Gottheiten zu beten, bei denen keine ausländische Infrastruktur genutzt wird.
ssi; Foto oben: Fotolia
Experten vermuten, dass die NSA die dafür nötigen Zugangscodes bei der - ebenfalls jüngst bekannt gewordenen - Ausspähung des Vatikans erbeuten konnte. Die Überwachung der Gebete und Beichten von Millionen Gläubigen, die unter dem Projektnamen "Heavenly" lief, wurde erst im Juli dieses Jahres eingestellt, als klar wurde, dass die Praxis durch die Snowden-Papiere vermutlich an die Öffentlichkeit gelangen würde.
Dieses Schaubild zeigt, wie die NSA vorging (zur Vergrößerung anklicken) |
NSA-Chef Keith Alexander bestreitet zwar, von dem Programm zu wissen, erklärte aber auch, dass allenfalls einige Tausend Gebete abgehört worden seien und sich darunter keine amerikanischer Gläubiger befunden hätten. Außerdem habe das Programm nur dazu gedient, die Gebete von fanatischen Fundamentalisten abzuhören.
Experten gehen aber davon aus, dass auch Informationen aus Gebeten und Beichten verschiedener Regierungschefs und Wirtschaftsbosse genutzt worden sein könnten, um den USA einen Wissensvorsprung zu verschaffen.
Katholische Würdenträger, die evangelische Bischofskonferenz sowie zahlreiche muslimische Geistliche in aller Welt reagierten mit scharfen Worten auf das mögliche Anzapfen der Gebete. Man habe davon nichts gewusst, habe aber bereits nach den ersten Snowden-Enthüllungen im Sommer damit begonnen auch internen Datenverkehr zwischen Klerus und Gott bzw. Allah zu verschlüsseln.
Innenminister Hans-Peter Friedrich hingegen forderte seine Landsleute auf, nur noch zu deutschen Gottheiten zu beten, bei denen keine ausländische Infrastruktur genutzt wird.
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