Baumarktkette Theoretiker verkauft Dinge für Leute, die gerne anderen bei der Arbeit zusehen

Kirkel (dpo) - Neues Konzept, neues Glück? Ein internationales Konsortium hat die leerstehenden Gebäude der insolvent gegangenen Praktiker AG aufgekauft, die Baumarktkette in "Theoretiker" umbenannt und das Sortiment radikal geändert. Die neuen Theoretiker-Märkte werden nur Waren für solche Leute im Angebot haben, die anderen gerne bei der Arbeit zusehen und weise Ratschläge geben.

"Wir glauben, dass wir mit dieser radikalen Neuausrichtung sehr gute Chancen auf dem Markt haben werden", erklärt Unternehmenssprecher Armin Distler gegenüber dem Postillon. "Der größter Fehler der Praktiker AG war es, immer zu versuchen, die gleiche Klientel zu bedienen wie die Konkurrenten Obi, Hornbach, Toom und wie sie alle heißen."

Frisurechter Bauhelm, Liegeschubkarre, Thermo-Gummistiefel, Sicherheitsweste im Used Look: nur 287,42 Euro

Dabei habe man jedoch die rund 25 Prozent aller Heim-, Bau- und Hobbyarbeiter sträflich vernachlässigt, die auf deutschen Baustellen nur nutzlos herumstehen oder -sitzen und lediglich vorgeben zu arbeiten. Oft handelt es sich dabei um notorische Faulpelze oder Verwandte mit akademischem Hintergrund und zwei linken Händen, die nur versuchen, die Zeit totzuschlagen und dabei so fleißig wie möglich zu wirken.

Die Theoretiker-Baumärkte füllen diese Marktlücke und bieten dieser Zielgruppe ab sofort ein breites Sortiment an Camping-Stühlen, Liege-Schubkarren, Ratgeberbüchern mit Pseudo-Bauarbeiter-Jargon ("für den Konusflansch brauchst du nen 15er") sowie zweckmäßiger Kleidung im Used-Look: etwa Arbeitshandschuh-Attrappen mit samtweichem Innenfutter, ab Werk vorbeschmutzte Blaumänner sowie Bauhelme, die die Frisur nicht beschädigen.

Zusätzlich führen die neuen Theoretiker-Märkte auch als deftige Brotzeit getarntes Sushi, Tofu-Leberkäs sowie alkoholhaltige Bio-Hopfengetränke in Oettinger-Flaschen, mit denen Baustellenfaulenzer jederzeit eine spontane Essenspause einlegen können, sollten sie doch einmal aufgefordert werden, anzupacken. Das neue Motto lautet "20 Prozent auf alles – außer Biernahrung".

ssi; Foto oben: A.Savin, CC BY-SA 3.0, Foto rechts: © auremar - Fotolia.com; Erstveröffentlichung: 10.9.13
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