Berlin (dpo) - Der gesamte Internetauftritt der Tageszeitung Die Welt und insbesondere dessen Kommentarfunktion sind in Wirklichkeit ein Trick, um arrogante rechte Arschlöcher vom restlichen Internet wegzulocken. Dies musste der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger* (BDZV) heute einräumen, nachdem er mit entsprechenden Recherchen des Postillon konfrontiert wurde.
"Ja, es stimmt", gab ein Sprecher des Axel-Springer-Verlags zu. "Gemeinsam mit anderen Verlegern hat die Axel Springer AG im Jahr 1995 überlegt, wie wir möglichst viele Arschlöcher und Trolle aus den Kommentarspalten anderer Online-Publikationen abziehen und auf einen Punkt konzentrieren können: Das Ergebnis ist Welt Online, wo quasi jeder Spinner in den Kommentaren nahezu ungehindert seinen Rassismus, seine Arroganz und seinen Menschenhass ausleben kann."
Den Online-Auftritt der Zeitung "Die Welt" habe die Axel Springer AG bereitgestellt, als klar wurde, dass ohnehin kein Leser des erzkonservativen Blattes das Internet nutzen würde. So könne wenigstens noch einiges an Werbeeinnahmen erzielt werden.
Betrieben wird Welt Online heute von professionellen Provokateuren, die von allen deutschen Verlagen finanziert werden. Diese verfassen aggressive Texte unter Pseudonymen wie "Ulf Poschardt", "Matthias Matussek" oder "Dorothea Siems", die sich in der Regel gegen "Multikulti", Homoehe und den "linksgrünen Sozialismus" wenden.
"Solche Themen locken diese rechten Spinner an wie ein Haufen Scheiße die Fliegen", bestätigt Henning F., der unter dem Pseudonym "Henryk M. Broder" Tausende Fans hinter sich vereinigt hat. "In Wirklichkeit würde ich mich politisch eher in der Mitte ansiedeln, aber es macht schon Spaß, so zu hetzen."
Der Plan geht allem Anschein nach auf: Nahezu in jedem Leserkommentar auf Welt Online tauchen Begriffe wie "armes Deutschland", "Kulturbereicherer", "Gutmenschen", "Kommunistenblatt Spiegel" oder "Blockparteien" auf; Worthülsen, die man nun auf Faz.net, sueddeutsche.de & Co. dank Welt Online nur noch selten lesen muss. Selbst unter Artikeln, die vom Paarungsverhalten des Faultiers handeln, wird auf Welt Online regelmäßig gegen Sozialschmarotzer, Claudia Roth und hohe Steuern gewettert.
Dass der Postillon diese Praxis nun aufgedeckt hat, scheint die anderen Zeitungsverlage aufgebracht zu haben. Sowohl Spiegel Online als auch Bild.de behaupten heute im Gegenzug, der Online-Auftritt des Postillon sei in Wahrheit ebenfalls nur ein Trick, um nervige Besserwisser, Quatschköpfe und Lügner vom restlichen Internet wegzulocken – ein Umstand, den die Redaktion selbstverständlich aufs Schärfste dementiert.
ssi; Foto rechts: Henryk M. Broder, CC BY-SA 3.0
* Hinweis: Als älteste deutsche Tageszeitung ist der Postillon kein Mitglied des erst 1954 gegründeten BDZV, sondern Vorsitzender des bereits 1846 gegründeten Bundesverbands Deutscher Postillon-Verleger (BDPV, ehemals RDPV)
"Ja, es stimmt", gab ein Sprecher des Axel-Springer-Verlags zu. "Gemeinsam mit anderen Verlegern hat die Axel Springer AG im Jahr 1995 überlegt, wie wir möglichst viele Arschlöcher und Trolle aus den Kommentarspalten anderer Online-Publikationen abziehen und auf einen Punkt konzentrieren können: Das Ergebnis ist Welt Online, wo quasi jeder Spinner in den Kommentaren nahezu ungehindert seinen Rassismus, seine Arroganz und seinen Menschenhass ausleben kann."
Erfundener Krawallcharakter: Henryk M. Broder |
Betrieben wird Welt Online heute von professionellen Provokateuren, die von allen deutschen Verlagen finanziert werden. Diese verfassen aggressive Texte unter Pseudonymen wie "Ulf Poschardt", "Matthias Matussek" oder "Dorothea Siems", die sich in der Regel gegen "Multikulti", Homoehe und den "linksgrünen Sozialismus" wenden.
"Solche Themen locken diese rechten Spinner an wie ein Haufen Scheiße die Fliegen", bestätigt Henning F., der unter dem Pseudonym "Henryk M. Broder" Tausende Fans hinter sich vereinigt hat. "In Wirklichkeit würde ich mich politisch eher in der Mitte ansiedeln, aber es macht schon Spaß, so zu hetzen."
Typischer Welt Online-Kommentar |
Dass der Postillon diese Praxis nun aufgedeckt hat, scheint die anderen Zeitungsverlage aufgebracht zu haben. Sowohl Spiegel Online als auch Bild.de behaupten heute im Gegenzug, der Online-Auftritt des Postillon sei in Wahrheit ebenfalls nur ein Trick, um nervige Besserwisser, Quatschköpfe und Lügner vom restlichen Internet wegzulocken – ein Umstand, den die Redaktion selbstverständlich aufs Schärfste dementiert.
ssi; Foto rechts: Henryk M. Broder, CC BY-SA 3.0
* Hinweis: Als älteste deutsche Tageszeitung ist der Postillon kein Mitglied des erst 1954 gegründeten BDZV, sondern Vorsitzender des bereits 1846 gegründeten Bundesverbands Deutscher Postillon-Verleger (BDPV, ehemals RDPV)