Ehegattensplitting, Adoptionsrecht, Homoscheidung – schon lange wird über die Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Lebenspartnerschaften mit der Ehe diskutiert. Doch worum geht es eigentlich in der Debatte? War Heiraten nicht schon immer irgendwie schwul? Der Postillon hat recherchiert und beantwortet die wichtigsten Fragen:
Warum wollen Homosexuelle heiraten?
Vergessene Hochzeitstage, schleichende Entfremdung, Hass auf lästige Angewohnheiten des Partners: Auch Homosexuelle wollen endlich die Vorzüge offener Partnerschaften zugunsten der zermürbenden, lebenslangen Hölle einer durchschnittlichen deutschen Ehe aufgeben dürfen. Außerdem: Jeder weiß, dass es nichts Romantischeres gibt, als die Liebe zwischen zwei Menschen durch einen juristischen Vertrag abzusichern, um dadurch in den Genuss steuerlicher Vorteile zu kommen.
Was spricht gegen gleichgeschlechtliche Ehen?
Kritiker befürchten, dass die Gleichstellung der Homoehe die traditionelle Familie untergräbt und dadurch immer weniger Kinder zur Welt kommen. Aus diesem Grunde soll bald auch unfruchtbaren oder karriereorientierten Menschen die Heirat verboten werden. Frauen über 50 dürfen generell keine Ehe mehr schließen und werden - falls sie bereits verheiratet sind - automatisch geschieden.
Wo liegen die Grauzonen?
Es gibt schon heute eine Möglichkeit für Schwule und Lesben, ganz legal und sogar kirchlich zu heiraten, nämlich immer dann, wenn ein Schwuler eine Lesbe heiratet. Auch Hochzeiten zwischen Bisexuellen verschiedenen Geschlechts sowie Domina und Sklave sind allgemein akzeptiert.
Warum ist die CSU gegen gleichgeschlechtliche Ehen?
Besonders erbittert gegen die Gleichstellung der Homoehe kämpft die CSU. Sie möchte weiterhin am traditionellen Familienbild aus Vater, Mutter, drei Kindern, Geliebter des Vaters und außerehelichem Kind festhalten, wie es etwa von CSU-Chef Horst Seehofer eindrucksvoll vorgelebt wird.
Warum ist die Kirche gegen gleichgeschlechtliche Ehen?
Die katholische Kirche sperrt sich ebenfalls gegen die Gleichstellung. Sie möchte weiterhin am eigenen traditionellen Familienbild aus Vater, Jungfrau, Gott und Kind festhalten. Der Schutz der Familie dient außerdem wie schon das Kondomverbot dazu, den Nachschub an Ministranten zu sichern. Wie sich die vielen tausend zölibatär lebenden Priester weltweit auf die Kinderzahl auswirken, wurde bislang nicht untersucht.
Wie geht es weiter?
Juristen arbeiten bereits fieberhaft an Kompromissvorschlägen. So wird beispielsweise überlegt, ob eine vorübergehende Geschlechtsumwandlung (mindestens für die Dauer der Trauung) eines der beiden Partner alle Streitparteien zufriedenstellen könnte. Auch die Möglichkeit, dass immer je ein schwules und ein lesbisches Paar über Kreuz heiratet und alle Beteiligten dann permanent fremdgehen, damit sie wenigstens in den Genuss des Ehegattensplittings kommen, wird diskutiert.
ssi, Foto rechts: Fotolia
Warum wollen Homosexuelle heiraten?
Vergessene Hochzeitstage, schleichende Entfremdung, Hass auf lästige Angewohnheiten des Partners: Auch Homosexuelle wollen endlich die Vorzüge offener Partnerschaften zugunsten der zermürbenden, lebenslangen Hölle einer durchschnittlichen deutschen Ehe aufgeben dürfen. Außerdem: Jeder weiß, dass es nichts Romantischeres gibt, als die Liebe zwischen zwei Menschen durch einen juristischen Vertrag abzusichern, um dadurch in den Genuss steuerlicher Vorteile zu kommen.
Will man sowas (9) überhaupt? |
Kritiker befürchten, dass die Gleichstellung der Homoehe die traditionelle Familie untergräbt und dadurch immer weniger Kinder zur Welt kommen. Aus diesem Grunde soll bald auch unfruchtbaren oder karriereorientierten Menschen die Heirat verboten werden. Frauen über 50 dürfen generell keine Ehe mehr schließen und werden - falls sie bereits verheiratet sind - automatisch geschieden.
Wo liegen die Grauzonen?
Es gibt schon heute eine Möglichkeit für Schwule und Lesben, ganz legal und sogar kirchlich zu heiraten, nämlich immer dann, wenn ein Schwuler eine Lesbe heiratet. Auch Hochzeiten zwischen Bisexuellen verschiedenen Geschlechts sowie Domina und Sklave sind allgemein akzeptiert.
Warum ist die CSU gegen gleichgeschlechtliche Ehen?
Besonders erbittert gegen die Gleichstellung der Homoehe kämpft die CSU. Sie möchte weiterhin am traditionellen Familienbild aus Vater, Mutter, drei Kindern, Geliebter des Vaters und außerehelichem Kind festhalten, wie es etwa von CSU-Chef Horst Seehofer eindrucksvoll vorgelebt wird.
Pflanzt sich nicht fort: Priester |
Die katholische Kirche sperrt sich ebenfalls gegen die Gleichstellung. Sie möchte weiterhin am eigenen traditionellen Familienbild aus Vater, Jungfrau, Gott und Kind festhalten. Der Schutz der Familie dient außerdem wie schon das Kondomverbot dazu, den Nachschub an Ministranten zu sichern. Wie sich die vielen tausend zölibatär lebenden Priester weltweit auf die Kinderzahl auswirken, wurde bislang nicht untersucht.
Wie geht es weiter?
Juristen arbeiten bereits fieberhaft an Kompromissvorschlägen. So wird beispielsweise überlegt, ob eine vorübergehende Geschlechtsumwandlung (mindestens für die Dauer der Trauung) eines der beiden Partner alle Streitparteien zufriedenstellen könnte. Auch die Möglichkeit, dass immer je ein schwules und ein lesbisches Paar über Kreuz heiratet und alle Beteiligten dann permanent fremdgehen, damit sie wenigstens in den Genuss des Ehegattensplittings kommen, wird diskutiert.
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