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Welt in Sorge: Iran kurz vor Fertigstellung von Ratingagentur

Teheran (dpo) - Bleibt Teheran ein unberechenbarer Unsicherheitsfaktor in Nahost? Israelischen und amerikanischen Geheimdienstkreisen zufolge steht der Iran kurz vor der Fertigstellung einer eigenen Ratingagentur namens Mullah's Investor Service. Ein solches Institut könnte nicht nur Israel, sondern auch Europa und die USA mit negativen Ratings bedrohen.

"Dass iranische Ökonomen seit Jahren an einer Ratingagentur forschen, ist ein offenes Geheimnis", erklärte ein hochrangiger Mitarbeiter des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad. "Unseren Informationen zufolge könnte eine iranische Ratingagentur schon ab Mitte des Jahres 2014* fähig sein, die Kreditwürdigkeit erster Banken und Länder bewerten." 
Uneinsichtig: Hassan Rouhani
Allein das dadurch gewachsene Drohpotenzial könnte das Mächtegleichgewicht im Nahen Osten empfindlich zugunsten des Irans verschieben. Zudem befürchten Wirtschaftsexperten, dass durch eine iranische Ratingagentur dank moderner Kommunikationstechnologie und mithilfe der staatlichen Nachrichtenagentur Fars nicht nur Israel, sondern auch europäische Länder oder sogar die USA mit einer Herabstufung bedroht werden könnten.
Die iranische Regierung weist die Bedenken und Vorwürfe aus dem Ausland empört zurück. Staatspräsident Hassan Rouhani erklärte heute: "Das iranische Volk hat genauso wie die USA, Kanada, Japan oder China ein Recht auf eine eigene Ratingagentur, die wir natürlich nur dazu nutzen werden, unsere eigenen Banken zu bewerten. Sollte es aber irgendjemand wagen, den Iran zuerst herabzustufen, dann scheuen wir uns nicht, seine Kreditwürdigkeit von Tripel-ألف sofort auf Ramschniveau zu senken!"
Ob eine iranische Ratingagentur wirklich noch groß ins Gewicht fallen würde, scheint indes unklar. Schon jetzt gibt es genügend Ratingagenturen, um die gesamte Weltwirtschaft vier- bis fünfmal zu ruinieren.
ssi; Foto rechts: Mojtaba SalimiCC BY-SA 3.0; *Hinweis: Der Artikel wurde an Ende 2013 angepasst.
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