Houston (Archiv) - Die Geschichte der Raumfahrt muss wohl umgeschrieben werden. Auf der erdabgewandten Seite des Mondes haben Wissenschaftler der NASA eine verlassene Wikingersiedlung aus dem 10. Jahrhundert entdeckt, die belegt, dass Nordmänner lange vor den USA als erste Menschen den Erdtrabanten betraten. In der Blütezeit der Siedlung lebten dort schätzungsweise 200 Wikinger mit ihrem Vieh.
"Die spektakulären Aufnahmen der NASA-Mondsonde 'Lunar Reconnaissance Orbiter' zeigen eindeutig eine verlassene Wikingersiedlung in der Nähe des Perepelkin-Kraters", verkündete heute der Astronom Nick Pelvis auf einer Pressekonferenz. "Neil Armstrong dürfte das nicht gefallen, aber bei seinem 'großen Schritt für die Menschheit' trat er lediglich in nordische Fußstapfen."
Diese alte Zeichnung zeigt die Ankunft auf dem Mond |
Gemeinsam mit Experten für nordische Mediävistik ist es der NASA gelungen, die Hintergründe der Wikingersiedlung genauer zu beleuchten. Aus Aufzeichnungen, die sich bis dato nicht einordnen ließen, geht hervor, dass der Entdecker Tjodolf Olavson erstmals im Jahre 937 mit drei Schiffen in Richtung Mond aufbrach und ein Jahr später dort die erste ständige Siedlung gründete.
Die berühmten hochsee- und offenbar auch weltraumtüchtigen Langschiffe waren den Wikingern sehr nützlich bei ihren Reisen zum Mond und zurück: Solange sie sich noch innerhalb der Erdatmosphäre befanden, konnten sie ihre Segel nutzen, den Rest des Weges legten sie dann rudernd zurück.
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"Die Wikinger nutzten den Mond, den sie Månenland nannten, zur Rinderzucht und als Basis für Überfälle auf England", erklärt Prof. Nichol Svensson von der Universität Oslo. "Deshalb waren die Engländer auch oft so überrascht, wenn die Nordmänner kamen. Da sie auf der erdabgewandten Seite des Mondes siedelten, waren sie praktisch unsichtbar."
Erst als die Zahl der Wikingerüberfälle um die Zeit der Schlacht bei Hastings (1066) stark zurückging, verlor die Siedlung auf dem Mond als Handelsposten und militärisches Rückzugsgebiet an Bedeutung und verfiel wenige Jahre später schließlich ganz.
ssi; Erstveröffentlichung: 9.2.11