Überlebte knapp: Jürgen M. |
Köln-Seeberg (dpo) - Wie erst jetzt bekannt wurde, erlitt der bekannte 9-Live-Moderator und Sänger Jürgen M. am Mittwoch einen leichten Herzinfarkt. Viel schlimmer jedoch: Geschlagene zwei Stunden und 40 Minuten konnte der ehemalige Big-Brother-Star den medizinischen Notruf nicht erreichen.
"Es stimmt. Herr M. rief uns etwa 200 Mal unter der Nummer 112 an", erklärte heute Rainer R., ein Angestellter der Notrufzentrale. "Allerdings hat er keine der freien Leitungen 2, 4, 5, 6, 8, 11 oder 14 getroffen. Selbst dann nicht, als wir nach einer Stunde noch die 9 und die 25 freischalteten."
Auch der Notruf-Hotbutton habe trotz zahlreicher Countdowns und dramatisch werdender Musik leider nicht zugeschlagen. "Der Hotbutton kann manchmal grausam sein", sagte R. dem Postillon. "Aber daran kann man nichts ändern. Seine Wege sind unergründlich."
Gnadenlos: Der Hotbutton |
Als Jürgen M. schließlich endlich die richtige Leitung traf und mit einem Notarzt sprechen durfte, sagte der: "Schade! Herzinfarkt hatten wir heute leider schon. Die richtige Antwort wäre 'Fischgräte in der Speiseröhre' gewesen." Daraufhin wurde die Verbindung unterbrochen.
Jürgen M. befindet sich inzwischen wieder auf dem Weg der Besserung – nicht zuletzt deswegen, weil er sich nach seinen vergeblichen Anrufen alleine ins vier Kilometer entfernte Krankenhaus schleppte.
Derzeit prüfen die Anwälte des beliebten 9-Live-Moderators, ob er die Notrufzentrale auf ein Schmerzensgeld in Höhe von bis zu sieben Geldpaketen im Wert von 60 bis 130 Euro verklagt.
ssi; Foto rechts: Gunnar Richter, CC BY-SA 3.0