Berlin (dpo) - Jetzt sind unsere Straßen bald noch sicherer. Nachdem das erst kürzlich eingeführte Unfallverbotsschild (wir berichteten) noch nicht die gewünschte Wirkung entfalten konnte, hat Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) heute in Berlin ein weiteres Konzept vorgestellt, durch das Tausende von Menschenleben gerettet werden sollen. Mithilfe von Notbremsen, die eine sofortige Vollbremsung durch das simultane Blockieren aller Räder auslösen, sollen Mitfahrende in PKWs künftig jederzeit einen Nothalt erzwingen können.
"In Zügen, Straßen- und U-Bahnen ist die Notbremse schon seit Jahrzehnten Standard und hat sich dort auch bewährt", rechtfertigte Ramsauer den Schritt auf einer Pressekonferenz. "In Automobilen hatten Bei- und Mitfahrer bislang jedoch keinerlei Möglichkeit, in den Straßenverkehr einzugreifen. Das wollen wir ändern. Wer plötzlich erschrickt, wem die Fahrt zu rasant ist oder wer schnell mal auf die Toilette will, muss sich jetzt nicht mehr auf lange Diskussionen mit dem Fahrer einlassen, sondern kann jederzeit - auch in scharfen Kurven oder auf der Autobahn - einen Nothalt erzwingen."
Schon auf der IAA im September sollen die ersten Modelle mit vier serienmäßigen Notbremsen vorgestellt werden. Auch die Besitzer älterer Fahrzeuge haben ab sofort die Möglichkeit, ihren Wagen für rund 1000 Euro mit Notbremsen nachzurüsten.
Damit auch der Sozius auf dem Motorrad schon bald in den Genuss erhöhter Sicherheit kommt, arbeiten Wissenschaftler derzeit mit Hochdruck an einer Notbremse für motorisierte Zweiräder. Ramsauer sagte dazu: "Bevor es das erste Mal schneit, sollte sie auf dem Markt sein."
ssi; Foto rechts: Sollte selbstversändlich nur im Notfall gezogen werden, etwa, wenn sich ein angetrunkener Mitfahrer übergeben muss: PKW-Notbremse