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Im Test: "Real Life" - das realistischste Spiel aller Zeiten

Leipzig (dpo) - Die Games von heute werden immer realistischer! Der neuste Renner ist Real Life, ein Massively Multiplayer Reality Role-Playing Game (MMRRPG) aus dem Hause Universum. Bei diesem Spiel geht es darum, ähnlich wie bei Second Life, einen Menschen (sich selbst) zu steuern und soziale Kontakte zu knüpfen. Doch auch Aufgaben, ähnlich den Quests bei World of Warcraft, müssen gelöst werden, um im Rang aufzusteigen.
Der Postillon hat das extrem realistische Spiel, das in Deutschland als Echtes Leben erscheinen soll, gemeinsam mit Computer Postillon* ausführlich unter die Lupe genommen und erklärt, warum es bei Computer- und Videospielfanatikern vermutlich trotz zahlreicher Features scheitern wird:


1. Installation: Die Installation ist kinderleicht. Mann muss nur den Rechner herunterfahren und es kann sofort losgehen. Systemvoraussetzungen: Keine!

2. Grafik und Soundeffekte: Optisch und akustisch ist Real Life ein Meilenstein. Die satten, völlig ruckelfreien 3D-Grafiken ohne 3D-Brille und der unglaublich klare Stereosound sind ein echter Leckerbissen. Dazu kommen volle Geruchs- und Geschmacksunterstützung sowie ein Tastsinn. Beta-Tester Michael Drüse: "Alles wirkt so echt. Als wäre man wirklich in dieser Welt."
Screenshot aus Real Life: Selbst Fliegen, kleine lästige Gegner, sind bis ins kleinste Detail durchdesignt, einzelne Pixel lassen sich nicht erkennen.

3. Steuerung: Die Steuerung erfolgt ganz intuitiv. Allerdings nicht via Controller, Tastatur oder Joystick, sondern mit dem ganzen Körper. Will man gehen, so setzt man einen Fuß vor den anderen und verlagert sein Gewicht vorsichtig nach vorne. Allerdings klagten viele Beta-Tester - darunter auch langjährige WoW-Profis -, dass sich ihr Charakter äußerst plump und unbeholfen bewegt. Angeblich lässt sich dieses Manko jedoch mit viel Übung beheben.
Screenshot: Real-Life-Charakter beim sogenannten Gehen.

4. Spielwelt: Real Life ist beinahe grenzenlos. Die Spielwelt ist um ein Vielfaches größer als etwa bei Warhammer Online, wenngleich es nur in Ausnahmefällen möglich ist, den Planeten zu verlassen. Nahezu alles ist frei begehbar (Ausnahmen: militärisches Sperrgebiet, Edeldiskos, dünnes Eis im Winter), die Spielfigur kann mit allen Gegenständen und Personen interagieren. Es gibt verschiedene Rassen, Klassen und Religionen, allerdings kann man sich erstere nicht, die beiden anderen nur bedingt selbst aussuchen. Sie werden vom Spiel durch einen Zufallsgenerator zugeteilt.
Screenshot: Die Spielwelt "Erde".

5. Action: Actionszenen sind in Echtes Leben rasant und heftig. Das Risiko - man stirbt verdammt schnell, hat nur ein Leben und keine Continue - ist allerdings so groß, dass man Actionszenen lieber meiden sollte. Erschwerend hinzu kommt, dass man nicht speichern kann und somit alle Konsequenzen für das eigene Handeln tragen muss.
Screenshot: Fies - Mit nur einem Leben ist sogar ein mittelschwerer Gegner wie dieser Skinhead schwer zu besiegen.

6. Sexszenen: In Echtes Leben kann man unglaublich guten Sex haben - wohlgemerkt kann. Sämtliche Beta-Tester beklagten sich, dass es verglichen mit Second Life bereits unglaublich schwierig sei, hässliche Exemplare des bevorzugten Geschlechts ins Bett zu bekommen. Kritikpunkt Jugendschutz: Auch Jugendliche können Sexszenen spielen, wenn Eltern nicht aufpassen.
Screenshot: Ganz ohne geht's anscheinend doch nicht. In Sexszenen kommen oft "Joystick" und "Maus" zum Einsatz.

7. Quests: Es gibt unendlich viele Quests, die man bewältigen muss, um aufzusteigen: Schule, Universität/Lehre, Arbeit, gesellschaftliche Verpflichtungen etc. Die meisten davon sind allerdings stinklangweilig. Was wirklich Spaß macht, kostet viel Zeit und Geld (siehe 9. Kostenpunkt). Fehler werden hart bestraft und einzelne Levels können nicht wiederholt werden.
Screenshot: Hier graben Real-Life-Charaktere ein Loch, erhalten dafür aber viel zu wenig Erfahrungspunkte oder Gold.

8. Realismus: Echtes Leben ist extrem realistisch. Allerdings klagen viele Beta-Tester, dass man auf Toilettengänge, echte Schmerzen oder Genitalpilz getrost hätte verzichten können. Dass wiederum Magie und Zaubersprüche überhaupt nicht vorgesehen sind, wird als Mangel an Fantasie seitens der Entwickler gewertet.

9. Kostenpunkt: Wie so oft ist das Spiel an sich gratis. Aber Vorsicht! Sämtliche Add-Ons wie Essen, Haus, Auto, Familie oder Drogen kosten Unsummen und rauben auf Dauer viel Spielspaß (siehe 10. Fazit). Nur Cheater (z.B. Kinder reicher Eltern, Trickbetrüger, skrupellose Menschen) kommen voll auf ihre Kosten.
Screenshot: Davon hat man nie genug - Spielwährung von Real Life.

10. Fazit: Alles in allem lässt der Spielspaß sehr zu wünschen übrig. Zwar braucht man durchschnittlich über 78 Jahre (Afrikaner schaffen es deutlich schneller), um Echtes Leben durchzuspielen, aber der knackige Schwierigkeitsgrad, der übertriebene Realismus und der hohe Preis sind gute Gründe, warum Fans von World of Warcraft, Der Herr der Ringe Online und anderen Rollenspielen Real Life wohl links liegenlassen werden. Postillon-Spielbewertung: 5,0 (mangelhaft)

ssi; Fotos: Fliege (Noodle Snacks, CC BY-SA 1.0), Geher (Guerraaa), Glatze (Torjussen, CC BY 2.0), Sex (Luke Ford), Straßenarbeiter (Michelangelo-36), Geld (Robert Kalina)

*Neben Computer Postillon Spiele auflagenstärkste deutsche Computerzeitschrift
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Leserkommentare

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