Wiesbaden (dpo) - In der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden wurde am Dienstag eine 44-jährige Radfahrerin Opfer eines Hai-Angriffs. Augenzeugenberichten zufolge attackierte der Tigerhai die Frau, als diese den Wiesbadener Marktplatz überqueren wollte.
"Es war furchtbar", schilderte eine Passantin die Szene. "Die Bestie verbiss sich im Bein der armen Frau und ließ erst von ihr ab, als einige junge Männer begannen, den Hai mit Steinen und Stöcken zu bewerfen." Daraufhin sei der Raubfisch untergetaucht.
Die Frau wurde schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht, befindet sich jedoch nach Angaben eines Polizeisprechers auf dem Weg der Besserung.
Vermehren sich wie die Fliegen: Haie am Marktplatz |
Hai-Experte Dr. Gregor Semsrottinger von der Universität Frankfurt betonte gegenüber dem Postillon, dass tödliche Hai-Attacken in Mitteldeutschland eigentlich "sehr selten" seien.
Im Durchschnitt würden in Hessen jährlich nur etwa vier Menschen an den Folgen von Haiangriffen sterben. Semsrottinger: "Möglicherweise ist das jüngste Opfer dem Hai zu nahe gekommen, sodass er das Fahrrad als Bedrohung empfunden und deshalb angegriffen hat."
Nach der tödlichen Attacke auf einen 19-jährigen Raver aus Frankfurt am Neujahrstag und einem in Stücke gerissenen Pudel in Gießen war dies allerdings bereits der dritte Hai-Angriff in diesem Jahr. Tierschützer und besorgte Bürger streiten sich deshalb, ob man das hessische Harpunierungsverbot von 1822 aufheben sollte, bis der Hai-Bestand wieder auf ein erträgliches Maß reduziert worden ist.
ssi; Foto rechts Bojin, CC BY-SA 3.0